Heut ist Maifeiertag, Vatertag und Christi Himmelfahrt! Gleich drei Feiern auf einmal!
Doch was war denn nochmal Christi Himmelfahrt? Steht das auch in der Bibel oder ist das nur ne Erfindung irgendeines Papstes oder eines verrückten spätmittelalterlichen Reformers?
Ja, in der Bibel steht's und das wüssten wir doch eigentlich, wenn wir sie doch nur mal raus aus dem verstaubten Bücherregal nehmen und drin lesen würden...
Allerdings fragte ich mich dabei oft: wieso, weshalb, warum sollte ich denn Bibel lesen?
Für die, die nicht aus der christlichen Tradition kommen: Im Protestantismus gehört es quasi dazu, dass man selbst die Bibel regelmäßig studiert, damit... naja, wozu jetzt? Achja, damit man sich selbst ein Bild machen kann, halt selbst mehr über Gott erfahren kann. Die eigene Gottesbeziehung stärken. Denn unsere Gedanken und Ideen entscheiden über unser Handeln. Die Bibel soll Orientierung, Ermutigung und Urkunde für ein Leben sein, dass am Reich Gottes teilhat und sie kann somit ein guter Nährboden für unsere Gedanken sein. Außerdem gibt es einige Dinge in Literatur, Kultur, Geschichte und Gesellschaft, die wir ohne Bibelkenntnis gar nicht erst verstehen würden, siehe Christi Himmelfahrt oder das leckre Eis der sieben Todsünden und so weiter.
Ja, so denk ich das. Doch tägliches Bibellesen oder "Stille Zeit machen" wie es auch oft genannt wird, ist immer so ein etwas heikles Unterfangen. Man will ja, aber dann geht's doch nicht und irgendwie "bringt es einem ja eh nichts".
Naja, so fühlt sich das häufig an, doch selbst wenn man nur n bissel liest, dringt's ins Unterbewusstsein und ist immernoch besser als gar nichts.
Eine Technik, die einem dabei helfen soll mehr in den Alltag hinein mitzunehmen, gibt's heut in Die Besten 5.
Shalom and shine on
Eure Dina
der ÜberblickLinke Hand
1. Kleiner Finger - der Lesefinger
2. Ringfinger - der Startgebetsfinger
3. Mittelfinger - der Denkfinger (ab zur rechten Hand)
4. Zeigefinger - der goldene Finger
5. Daumen - der Abschlussgebetsdaumen
beim Mittelfinger (Denkfinger) der linken Hand geht's kurz zur rechten Denkhand.
1. Daumen - Dreieinigkeitsdaumen
2. Ringfinger - Vorbildszeigefinger
3. Mittelfinger - herausfordernde Mittelfinger
4. Ringfinger - versprechende Ringfinger
5. kleiner Finger - kleiner Warnhinweisfinger
und nach dem Denken geht's weiter mit dem goldenen Zeigefinger der linken Hand.
und nun geht's los!
:: Die 5-Finger-Bibellesetechnik ::
Linke Hand, fängt an:
1 Kleiner Finger - der LesefingerZunächst wird ein kleiner Abschnitt gelesen, wie z.B. zum kirchlichen Feiertag "Christi Himmelfahrt", die dazu gehörige Geschichte steht in Apg 1,6-11 (Apg = Apostelgeschichte)
Jesus kehrt zu Gott zurück
6 Bei dieser Gelegenheit fragten sie ihn: "Herr, wirst du jetzt Israel wieder zu einem freien und mächtigen Reich machen?"
7 Darauf antwortete Jesus: "Die Zeit dafür hat allein Gott der Vater bestimmt. Euch steht es nicht zu, das zu wissen. 8 Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde."
9 Nachdem er das gesagt hatte, nahm Gott ihn zu sich. Eine Wolke verhüllte ihn vor ihren Augen, und sie sahen ihn nicht mehr.
10 Noch während sie überrascht nach oben blickten, standen auf einmal zwei weiß gekleidete Männer bei ihnen. 11 "Ihr Galiläer", sprachen sie die Jünger an, "was steht ihr hier und seht zum Himmel? Gott hat Jesus aus eurer Mitte zu sich in den Himmel genommen; aber eines Tages wird er genauso zurückkehren."
An diesem Beispiel werde ich mich jetzt entlang hangeln, um die Bibellesetechnik zu verdeutlichen, aber achtung es sind nur meine eigenen Interpretationsversuche und keine theologisch fundierte Studie.
2 Ringfinger - der StartgebetsfingerNach dem Lesen, betet man, um sich auf Gott auszurichten und ihn um Weisheit und Erkenntnis zu bitten.
3 Mittelfinger - der Denkfinger
Am Mittelfinger der linken Hand kommt die rechte Hand ins Spiel: "über den Text nachdenken..."
Die 5 "Fingerpunkte" der rechten Hand, die einem beim Nachdenken über den Text helfen können:
Der Dreieinigkeitsdaumen:
Was sagt uns die Bibelstelle über den Vater, über den Sohn und über den Heiligen Geist?
Vater: Gott der Vater bestimmt die Zeit für kommende Ereignisse. Gott nimmt seinen Sohn zu sich.
Sohn: er wird bezeugt. plötzlich ist er nicht mehr sichtbar. er wird zurückkehren, genauso.
Heiliger Geist: Er wird empfangen und durch seine Kraft wird der Sohn bezeugt, vorort und auf der ganzen Erde.
Der Vorbildszeigefinger:
Wer kann als Vorbild für unser Leben dienen?
Jesus. Er antwortet ganz schön direkt auf die Frage seiner Jünger ("euch steht es nicht zu, das zu wissen"). Dennoch lässt er sie nicht im Dunkeln und ermutigt sie, dass sie Kraft für ihre Aufgabe bekommen werden. Er lässt sie nicht allein zurück. ("Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde.")
Der herausfordernde Mittelfinger:
Welche Herausforderungen stecken dort für uns drin?
Es heißt, dass wir durch die Kraft des Heiligen Geistes Gottes Zeugen überall sein werden. Die Jünger sind wie erstarrt und schauen zum Himmel als Jesus so plötzlich weg ist. Aber sie fangen an sich zu treffen und gemeinsam zu beten.
Herausforderung: regelmäßiges gemeinsames Gebet, um durch die Kraft des Heiligen Geistes Gottes Zeugen überall zu sein.
Der versprechende Ringfinger:
Welches Versprechen Gottes an uns liegt in diesen Versen?
"Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein."
"aber eines Tages wird er [Jesus] genauso zurückkehren."
Der kleine Warnhinweisfinger:
Welche Warnungen spricht Gott aus?
Kaum eine, oder? Eventuell noch diese "Euch steht es nicht zu, das [den Zeitpunkt] zu wissen." Aber das ist auch nicht wirklich ne Warnung, denn vor was warnt er denn? Mmmmh, manchmal gibt es halt keine oder man steht auf dem Schlauch.
4 Zeigefinger - der goldene Finger
Nachdem man so den Text überdacht hat, sucht man sich einen Vers aus, der einem besonders aufgefallen ist und den man sich gerne im Gedächtnis behalten würde... der sogenannte "Goldvers" z.B.
"Aber ihr werdet den Heiligen Geist empfangen und durch seine Kraft meine Zeugen sein in Jerusalem und Judäa, in Samarien und auf der ganzen Erde."
5 Daumen - der Abschlussgebetsdaumen
Zum Abschluss wird Gott nochmal für sein Wort gedankt "Daumen hoch" und ihn gepreist für das, was er ist, was man aus diesen Versen gelernt hat oder Fürbitte halten und so für andere beten. Also, einfach das sagen, was einem grad wichtig erscheint. Das kann für jeden unterschiedlich sein. Lasst eurem Herzen freien Lauf...
"Dein Wort ist meine Lieblingsspeise, es ist süßer als der beste Honig."
Psalm 119, 103
(Quelle: www.welt.de)